Friedenskonsolidierung

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Friedenskonsolidierung


Das politische und militärische Engagement auf dem Balkan, in der Demokratischen Republik Kongo wie in Afghanistan zielt langfristig auf den Aufbau von Frieden und Sicherheit im betreffenden Land. Während im Einzelfall Konflikte oder Kriege beendet werden konnten, stellt sich doch die Frage nach der Nachhaltigkeit. Es wird bezweifelt, ob politisch-militärische Einsätze überhaupt zielführend sind. Dahinter liegen grundsätzliche ethische Probleme: Ist Frieden durch eine Intervention von außen herstellbar? Sind die Konzepte selbst geeignet? Sind die politischen und die auf sie hin geordneten militärischen Instrumente zielführend? Und vor allem: mit welcher ethischen Legitimation treten die intervenierenden Akteure auf?

Insbesondere die letzte Frage geht über die Problematik einer völkerrechtlichen Legitimierung durch ein entsprechendes UN-Mandat hinaus: Der UN-Sicherheitsrat wird zu oft durch staatliche Akteure mit dem Ziel instrumentalisiert, Einzelinteressen durch den Mantel internationaler Gemeinwohldienlichkeit zu kaschieren. Geht es den Mächten, die sich mit einem politischen oder militärischen Einsatz in einem anderen Staat engagieren, um den politischen Frieden in diesem Land oder primär um eigene Interessen? Im Fokus steht derzeit das internationale Engagement in Afghanistan, arabische Staaten sowie Mali.

Das internationale Engagement in Afghanistan in der Sackgasse?


Das Eingreifen der Staatengemeinschaft in den afghanischen Bürgerkrieg Ende 2001 war geprägt vom Schock der vorangegangenen Anschläge in den Vereinigten Staaten und der seinerzeit allgemein akzeptierten Notwendigkeit, den Rückzugsraum der hierfür verantwortlichen Terroristen zu schließen. Die sehr breite internationale Unterstützung für das Eingreifen war aber auch geprägt von der großen und anfangs durchaus berechtigten Hoffnung, dass dies einen Neuanfang für das afghanische Volk bedeuten würde. Diese Hoffnung ist in den darauf folgenden Jahren zunehmend der Ernüchterung gewichen. Die Kampfhandlungen in Afghanistan gegen Aufständische wie zur Verfolgung von Terroristen sind nach mehr als neun Jahren nicht abgeschlossen, die Zivilbevölkerung lebt in einer Situation ständiger physischer Bedrohung. So ist die Bilanz ernüchternd, die ehrgeizigen politischen Ziele erscheinen kaum noch erreichbar. Der Aufbau eines demokratischen Afghanistan, in dem Menschenrechte, insbesondere auch die von Frauen und Mädchen, respektiert werden, wird heute als unrealistisch angesehen. Angesichts der Länge und Kosten des internationalen Einsatzes ringt die öffentliche Debatte heute darum, wie der internationale Einsatz möglichst bald unter Wahrung von Minimalstandards beendet werden kann.

ISBN / Artikel-Nr: 978-3-8329-6689-8
Einband: broschiert
Seiten: 182
Erschienen: 2011

Intervention im Kongo


Die EU hat Soldaten in die DR Kongo geschickt, um im Rahmen einer UN-Mission demokratische Wahlen abzusichern. Wenn gilt, dass "kein Land ohne eigene Interessen interveniert" (Joschka Fischer), dann fragt sich, welche Interessen die an der Intervention beteiligten Akteure verfolgten. Ging es um Frieden für das kongolesische Volk, um eine demokratische Rechtsordnung mit einem frei gewählten Parlament und Präsidenten? Oder standen nationale Interessen der intervenierenden Staaten oder Interessen der EU als weltpolitischer Akteur im Vordergrund? Streben die relevanten Akteure im Kongo wirklich eine auf politischer Partizipation aufbauende stabile politische Ordnung an? Was bedeuten die Lehren der Kongo-Intervention für zukünftige Militärmissionen der UN und der EU in Afrika und anderswo?

ISBN / Artikel-Nr: 978-3-17-020781-3
Einband: gebunden
Seiten: 217
Erschienen: 2008

Versöhnungsarbeit


Die westliche Allianz unter der Führung der USA ist heute so übermächtig, aber auch so verletzbar wie nie zuvor. Die nicht geringe Spannung dieses Zustandes zeigt sich in der eigentümlichen Ambivalenz der politischen Legitimation des Afghanistan-Krieges. Einerseits wird er als humanitäre Intervention zur Befreiung von der Taliban-Unterdrückung und somit als Imperativ der Menschenrechtsidee, andererseits als Bekämpfung der Al-Qaida und des von ihr ausgehenden Terrors und damit als legitime Wahrung staatlicher Interessen dargestellt. Klärung der Kategorien tut not. Die Beiträge des vorliegenden Bandes leuchten am Beispiel des Kosovo-Krieges Grund und Grenze der Idee humanitärer Intervention als grenzüberschreitenden Menschenrechtsschutzes aus.

ISBN / Artikel-Nr: 978-3-17-017595-2
Einband: gebunden
Seiten: 171
Erschienen: 2003

Die humanitäre Intervention - Imperativ der Menschenrechtsidee?


Versöhnungsprozesse zwischen Opfer- und Täterseite können in ihrem Verlauf und ihrem Gelingen durch die Versöhnungsarbeit einer dritten Partei beeinflusst werden. Die Autorin formuliert Ansätze für die Versöhnungsarbeit Dritter, zeigt aber auch deren Grenzen auf. Im interdisziplinären Gespräch werden Kriterien und notwendige Elemente von Versöhnung entwickelt. Als Gesprächspartnerin für den interpersonalen Bereich dient Mediation als spezifisches Verfahren der Konfliktbearbeitung. Für die gesellschaftliche Ebene werden Versöhnungsinitiativen in Bosnien-Herzegowina herangezogen. Durchgängig verfolgt van de Loo die Frage, welche Konsequenzen eine christliche Verankerung des " auch rein säkular verwendbaren " Versöhnungsbegriffs für seine inhaltliche Füllung und für das Verhältnis zu nicht religiös motivierter Versöhnungsarbeit birgt.

ISBN / Artikel-Nr: 978-3-17-020717-2
Einband: gebunden
Seiten: 422
Erschienen: 2009


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